
Schleindler bei Poolbillard-Nachwuchs-EM in Podčetrtek mit Medaillenpremiere • Ouschan, He und Lechner bereit für 1-Million-Dollar-9-Ball-WM in Dschidda
21.07.2025. Österreichs Poolbillard-Nachwuchs kann sich über den ersten Medaillengewinn bei den diesjährigen Europa-meisterschaften in Podčetrtek, Slowenien, freuen. Markus Schleindler aus Vorarlberg sicherte sich mit der Bronzemedaille in der U19-10-Ball-Konkurrenz am vergangenen Wochenende erstmals EM-Edelmetall.
Der Nenzinger setzte sich zum Auftakt der Doppel-K.-o.-Grundrunde gegen den Finnen Aleksi Kuuslehto klar mit 7:3 durch, war anschließend jedoch nach einer 5:7-Niederlage gegen Titelmitfavorit Walter Laikre aus Schweden zum Weg über den Hoffnungsast gezwungen. Dort setzte der erst 17-Jährige zu einem spektakulären Siegeszug an, der nach Erfolgen gegen den Tschechen Tom Kurz (7:3) und den Franzosen Louis Benard (7:0) zunächst ins Achtelfinale führte.
Der Sprung in die Medaillenränge gelang dann mit zwei weiteren Siegen gegen den Slowenen Tristan Šulek (7:3) und den Deutschen Alessio Hybler (7:0), ehe im Semifinale erneut bei Walter Laikre mit einer 2:7-Niederlage Endstation war.
„Markus ist schon lange bei uns im Kader und hat bei den vergangenen beiden Europameisterschaften bereits fünfte Plätze erreicht. Es freut uns alle enorm, dass er jetzt den Sprung auf das Siegespodest geschafft und sich damit für seine harte Arbeit belohnt hat“, erklärte Nachwuchs-Nationalcoach Jakob Gasser.

„Ich weiß, was er kann, wenn er sein Potenzial voll auf den Tisch bringt. Für mich war es daher nur eine Frage der Zeit, bis er eine EM-Medaille macht. Wichtig ist, dass er an sich glaubt, und mit dieser Medaille weiß er jetzt, dass er auf dieser Ebene mitspielen kann“, sagte Vater Jörg Schleindler.
Den U19-10-Ball-EM-Titel holte der Lette Jokūbas Silantjevas, der im Finale Schleindler-Bezwinger Walter Laikre mit 7:3 auf Distanz hielt.
Weitere Chancen auf EM-Edelmetall gibt es für Österreichs Nachwuchs in der Terme Olimia in Podčetrtek noch heute und morgen in der Disziplin 9-Ball und in den U17- und U19-Teamkonkurrenzen. In den Disziplinen 14.1 endlos und 8-Ball ging Team Austria leer aus.
Zweite 1-Million-Dollar-Party in Saudi Arabien
Dschidda in Saudi-Arabien ist ab heute Schauplatz der diesjährigen 9-Ball-Weltmeisterschaft. Österreich wird durch den zweifachen 9-Ball-Weltmeister Albin Ouschan aus Kärnten, den 9-Ball-Ex-Europameister Mario He aus Vorarlberg und den Tiroler Maximilian Lechner vertreten.
Veranstalter Matchroom Pool gab Mitte Februar des Vorjahrs eine zehnjährige Ausrichtungsvereinbarung mit dem Wüstenstaat für die von der World Pool Association WPA sanktionierten Welttitelkämpfe bekannt, die einen Preisgeldrahmen von 10 Millionen Dollar vorsieht. Die 128 an der WM teilnehmenden Spieler aus über 40 Nationen können sich daher auch heuer über eine Gesamtdotation von einer Million US-Dollar freuen.
Im vergangenen Jahr streifte Fedor Gorst den Siegerscheck in Höhe von 250.000 US-Dollar ein. Der Exilrusse mit amerikanischer Staatsbürgerschaft setzte sich in einem dramatischen Finale mit 15:14 gegen den Albaner Eklent Kaçi durch.
Albin Ouschan bestreitet seine Auftaktbegegnung am Dienstag um 13 Uhr Ortszeit (12 Uhr MESZ) gegen den Norweger Emil André Gangfløt. „Die Vorbereitungen verliefen gut, und ich fühle mich in Topform. Ich hoffe natürlich, dass ich das auch endlich einmal wieder umsetzen kann. Das hohe Preisgeld spielt zunächst einmal keine Rolle, aber es kommt dann eventuell ab dem Achtelfinale mental in Spiel“, sagte der Kärntner.

Für Mario He beginnt die WM bereits heute um 21 Uhr Ortszeit (20 Uhr MESZ) gegen den Niederländer Marco Teutscher. Den großen finanziellen Anreiz sieht auch der Rankweiler als Einflussfaktor. „Ich fühle mich gut und freue mich auf die WM. Das Geld wird in den letzten paar Runden sicher eine Rolle spielen. Welche, kann ich aber noch nicht sagen“, so He.

Maximilian Lechner will an das Preisgeld hingegen keine Gedanken verschwenden. „Die Dotierung ist natürlich irgendwo im Hinterkopf, aber ich glaube, ich habe andere Aufgaben, als an das Geld zu denken. Wenn ich meinen Level abrufen kann – und das geht nur, wenn ich 100-prozentig fokussiert bin –, dann kann bei der WM alles passieren. Die Vorbereitung lief sehr gut, ich habe viel trainiert und fühle mich fit für die WM“, sagte der Innsbrucker, der heute ab 22.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) in seinem Auftaktmatch Lokalmatador Asim Ashi aus Saudi-Arabien fordern wird.

Der WM-Spielmodus sieht in der Doppel-K.-o.-Grundrunde „Race to 9“-Matches vor, wobei sich auf der Gewinner- und Verliererseite je 32 Spieler für die Endrunde qualifizieren. Ab dann werden im einfachen K.-o. die Finalisten in „Race to 11“-Matches ermittelt, die dann im „Race to 15“-Endspiel den neuen Weltmeister bestimmen.
Weitere Informationen:
Nachwuchs-EM, Podčetrtek: https://www.epbf.com/tournaments/european-championships/
Nachwuchs-EM – Livestreams: https://www.youtube.com/@ProBilliardTV
9-Ball-WM, Green Halls, Dschidda: https://matchroompool.com/
9-Ball-WM Livescoring: https://www.wntlivescores.com/events
9-Ball-WM Livestreams: https://www.youtube.com/@MatchroomPool1
Weltverband World Pool Association WPA: https://wpapool.com/
ÖPBV – Österreicher Poolbillard Verband: https://www.oepbv.at/home.php
Zeitplan 9-Ball-WM Dschidda, Saudi-Arabien:
21. bis 23. Juli: Doppel-K.-o.-Vorrunde – Race to 9
24. Juni: K.-o.-Endrunde – Last 64, Last 32 – Race to 11
25. Juni: K.-o.-Endrunde – Achtelfinali und Viertelfinali – Race to 11
26. Juni: K.-o.-Endrunde – Semifinali und Finale – Race to 15