
Kahofer holt sensationell Bronze bei der Dreiband-Weltmeisterschaft in Antwerpen
19.10.2025. Arnim Kahofer hat nach erfolgreich absolvierter Vorrunde bei der Dreiband-Weltmeisterschaft in Antwerpen, Belgien, in der K.-o.-Endrunde einen sensationellen Lauf hingelegt und sich die Bronzemedaille gesichert.
Der 35. der Weltrangliste, bereits beim davor am gleichen Turnierort ausgetragenen Dreiband-Weltcup in Topform und dort nur um einen Punkt am Hauptbewerb vorbeigeschrammt, rang zunächst am Donnerstag im Match um den Einzug ins Achtelfinale die aktuelle Nummer 18 der Weltrangliste, Hong Chiem Thai aus Vietnam, mit 50:48 in 26 Aufnahmen nieder und erreichte damit erstmals in seiner Karriere die Runde der Letzten 16 einer Dreiband-Weltmeisterschaft.
Dort zeigte der Wiener am Freitag gegen den 11. der Weltrangliste, Jung Han Heo aus Korea, erneut eine absolute Top-Performance und ließ den Asiaten mit 50:40 in 28 Aufnahmen hinter sich. Im darauffolgenden Viertelfinale war der aktuelle Europameister in der klassischen Carambol-Disziplin Cadre 71/2 ebenfalls nicht zu stoppen und distanzierte den Niederländer Jean Paul de Bruijn mit 50:39 in 35 Aufnahmen.
Im gestrigen Semifinale war dann jedoch gegen Turniermitfavorit Frédéric Caudron Endstation. Kahofer konnte gegen den Belgier leider nicht an seine vorherigen Leistungen anschließen und unterlag dem mehrfachen Welt- und Europameister klar mit 14:50 in 22 Aufnahmen.
„Ich habe gewusst, dass Frédéric sehr schwer zu knacken sein wird, und habe natürlich versucht, mein Spiel zu machen und selbstbewusst hineinzugehen. Kurz bevor wir in den Saal hineingegangen sind, habe ich dann aber schon eine bestimmte Nervosität gespürt. Am Anfang habe ich dann gepunktet, aber doch auch ein paar gute Positionen ausgelassen. Er hat dann ein paar Serien gemacht und war ganz schnell weg. Das Positionsglück, das ich in den vorherigen Partien hatte, war nicht ganz da, und ich habe auch viele knappe Bälle gehabt.“
„Es ist einfach nicht gelaufen. Ich war dann verunsichert, und mein Gefühl war weg. Ich habe lange Zeit gehofft, noch eine Serie auszupacken und wieder anzuschließen, aber die kam nicht. Es war natürlich enttäuschend, weil ich mithalten und meine Chancen nutzen wollte. Es hat vielleicht auch die letzten Tage ausgeglichen, wo es wirklich gut gelaufen ist. Im Großen und Ganzen bin ich jedoch überglücklich. Ich glaube, ich habe das absolute Maximum aus dem Turnier herausgeholt, das für mich möglich war“, sagte Kahofer, dem mit dem Gewinn der Bronzemedaille der Sprung von Platz 35 auf Platz 24 in der Weltrangliste gelang.
Kahofer-Bezwinger Caudron sicherte sich in einem spannenden Finale gegen seinen Landsmann Eddy Merckx mit einem 50:47-Sieg in 32 Aufnahmen seinen vierten Dreiband-Weltmeistertitel. Merckx konnte sich mit der Übernahme der Weltrang-listenführung trösten. Der Belgier bezwang im Semifinale Titelverteidiger Cho Myung-woo mit 50:47 in 21 Aufnahmen und löste den Koreaner an der Spitze des Rankings ab. Caudron kletterte mit seinem Titelgewinn auf Rang 9.

Kahofer als Gruppenzweiter der Vorrunde zu historischem Edelmetall
Arnim Kahofer bezwang in seiner Vorrundengruppe zu Beginn den Tschechen Martin Boháč mit 40:32 in 25 Aufnahmen und hielt in seiner zweiten Begegnung gegen den bei Dreiband-Bundesligameister Pottendorf aktiven Ägypter Sameh Sidhom nach ebenfalls guter Leistung lange mit. Am Ende musste der Wiener den Afrika-Meister aber mit 33:40 in 21 Aufnahmen ziehen lassen, belegte jedoch den für den Aufstieg in die K..o.-Endrunde notwendigen zweiten Gruppenplatz, da Sidhom auch gegen Boháč mit 40:19 in 25 Aufnahmen siegreich blieb.
Kahofer sorgte mit dem Einzug ins WM-Semifinale für die erste Dreiband-Einzel-WM-Medaille für Österreich seit beinahe 30 Jahren. 1996 holte der Wiener Gerhard Kostistansky in Hattingen, Deutschland, ebenfalls die Bronzemedaille.
Die Dreiband-Weltmeisterschaft der Herren wurde zum 77. Mal ausgetragen und war in diesem Jahr mit dem neuen Rekord-wert von mit 188.000 Euro dotiert. Der neue Weltmeister Frédéric Caudron erhält eine Siegprämie in Höhe von 40.000 Euro. Arnim Kahofer wird der Gewinn der Bronzemedaille mit 12.000 Euro versüßt.
Die Matches der 16 Vorrundengruppen zu je drei Spielern wurden auf 40 Punkte ausgetragen. Ab der Endrunde der besten 32 Spieler (aus den Vorrundengruppe steigen jeweils die beiden Topplatzierten auf) wird im K.-o.-System auf 50 Punkte gespielt. In jeder Partie kommt eine Shot Clock von 40 Sekunden pro Stoß zur Anwendung. Jeder Spieler hatte pro Vorrundenmatch zweimal die Möglichkeit hat, dieses Zeitlimit auf 80 Sekunden auszudehnen. In der K.-o.-Phase werden drei Zeitverlängerungen gestattet.
Weitere Informationen:
Dreiband-WM Herren, Antwerpen: https://files.umb-carom.org/public/TournametDetails.aspx?ID=363
Livescore & Livestream: http://umb.cuesco.net/competition/info?idx=196
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiband-Weltmeisterschaft
Union Mondiale de Billard (WMB) – Weltrangliste: https://www.umb-carom.org/PG346L2/Union-Mondiale-de-Billard.aspx
Billardsportverband Österreich: https://www.bsvoe.com/
Detail-Ergebnisse:
UMB Dreiband-Weltmeisterschaft, Antwerpen (BEL), 188.000 Euro, 48 Teilnehmer
Vorrunde (3er-Gruppe, Round Robin, Sieger und Zweiter steigen auf)
Arnim Kahofer (AUT) – Martin Boháč (CZE) 40:32 (25)
Arnim Kahofer (AUT) – Sameh Sidhom (EGY) 33:40 (21)
Endrunde (Single-Knock-out)
Letzte 32: Arnim Kahofer (AUT) – Hong Chiem Thai (VNM) 50:48 (26/25)
Achtelfinale: Arnim Kahofer (AUT) – Jung Han Heo (KOR) 50:40 (28/27)
Viertelfinale: Arnim Kahofer (AUT) – Jean Paul de Bruijn (NED) 50:39 (35/34)
Semifinale: Arnim Kahofer (AUT) – Frédéric Caudron (BEL) 14:50 (21/22)