11.02.2025. Snooker-Staatsmeister Florian Nüßle musste gestern bei seiner Premiere beim World-Snooker-Tour-Main-Event der Welsh Open in Llandudno in seiner Erstrundenbegegnung gegen den dreifachen Snooker-Weltmeister und Lokalmatador Mark Williams wie erwartet Lehrgeld bezahlen.

Der 23-jährige in Salzburg lebende Steirer, der sich in der Vorwoche beim Welsh-Open-Qualifier in Barnsley, England, mit zwei 4:3-Siegen gegen die chinesischen Profis Jiang Jun und Liu Hongyu seinen Traum von der Teilnahme an einem WST-Main-Tour-Event erfüllen konnte, unterlag der aktuellen Nummer 5 der Weltrangliste nach einer Spielzeit von 80 Minuten mit 1:4.

Williams präsentierte sich seinem Heimpublikum dabei im ersten, vierten und fünften Frame mit insgesamt drei Century Breaks von seiner besten Seite und leistete sich nur im dritten Durchgang einen groben Schnitzer, den Nüßle prompt zum 1:2-Anschluss verwertete. In den beiden folgenden Frames musste Österreichs Nummer 1 dann aber wieder den neuen, noch ungewohnten Bedingungen sowie Williams’ Weltklasse Tribut zollen.

„Ich habe gewusst, dass es sehr schwierig wird, und ich habe in diesem Match auch einige Bälle verschossen, die ich aufgrund der für mich komplett neuen, sehr hellen Lichtbedingungen nicht ganz korrekt eingeschätzt habe. Da hat er mit seiner langen Erfahrung sicher einen Vorteil gehabt. Mein Hauptziel war hier aber einfach einmal Erfahrung zu sammeln.“

„Ich war jetzt genau an dem Ort, an dem ich schon als Kind immer sein wollte, und wie es mir selbst dann dort geht und wie ich reagiere, das war für mich mit das Wichtigste, was ich hier mitnehmen wollte. Nach diesem Match kann ich jetzt definitiv sagen, dass ich so schnell wie möglich wieder auf diese Bühne zurückkehren will, um mit den nun gesammelten Erfahrung besser in der Lage zu sein, mein bestes Spiel auszupacken.“

„Im ersten Frame habe ich noch physisch gezittert. Das hat aber keine unmittelbaren Auswirkungen auf mein Spiel gehabt und hat sich dann ab dem zweiten Frame auch gelegt. Da sind mir dann auch drei schöne Long-Pots geglückt, auf die ich dann aber keine gute Position fürs Weiterspielen bekommen habe. Das war auch ein wenig unglücklich für mich.“

„Mark hat dann am Ende des Matchs meine Fehler sehr konsequent ausgenutzt, und was die Century Breaks angeht: Das ist eben das, was ein Spieler seiner Klasse aus den Chancen macht, die er bekommt“, erklärte der Steirer, der sich, neben dem Welsh Open, am vergangenen Wochenende mit Platz 5 beim Abschlussevent der WPBSA Q Tour UK/Europe im Landywood Snooker Club in Walsall auch für das „Global Playoff“ in der Türkei qualifizierte, bei dem vom 11. bis 14. März unter 24 Startern insgesamt drei zweijährige World-Snooker-Tour-Tickets ausgespielt werden.

Davor wird Nüßle Anfang März noch den zweiten Grand Prix der Austrian Snooker League im Bundesleistungszentrum (BLZ) in Wien-Penzing absolvieren. Event 1 ging am vergangenen Wochenende in Krems-Mautern an den beim im BLZ beheimateten Verein Heeres- Snooker und English Billiards Club (HSEBC) aktiven Wiener Oskar Charlesworth, der sich im Finale gegen Österreich große Snooker-Nachwuchshoffnung, den erst 14-jährigen Vizestaatsmeister Lukas Stötzer vom Paul Schopf Snooker Club in Wels, mit 4:3 durchsetzte. Für Charlesworth war es der zweite ASL-Grand Prix-Sieg.

Weitere Informationen:
WST Welsh Open – Informationen: https://www.wst.tv/betvictorwelshopen
WST Welsh Open – Main Draw: https://www.wst.tv/matches/2dfe2cd2-a380-4ef3-8a27-2e9d123618e6
Runde 1: Mark Williams (WAL) vs. Florian Nüßle (AUT) 4:1  101(101)-0; 61-3; 48-69; 100(100)-0; 117(117)-0;
World Snooker Tour – Ranking: https://www.wst.tv/rankings
Q Tour UK/Europe, Event 7: https://snookerscores.net/tournament-manager/202425-q-tour-event-seven
Austrian Snooker League Grand Prix Krems-Mautern: https://online.austriansnooker.at/turnier/2340
Österreichischer Snooker- und Billiardsverband: https://www.austriansnooker.at/

(a.kronlachner@billardunion.at)